Händler, die jeden Tag ihre Waren in Fabriken, Supermärkte oder Baustellen ausliefern, bedienen sich Speditionen zu diesem Zweck. Diese wiederum liefern Tausende von Frachten an die angegebenen Adressen aus. Stück- und Vollgutlieferungen erreichen die Empfänger nur dank sehr präziser Mechanismen. Speditionsfirmen müssen sich selbst um jedes kleinste Detail kümmern, damit Bestellungen in unversehrtem Zustand empfangen werden können. Eines davon ist der Frachtbrief. Ohne dieses kleine Dokument wäre es schwierig, Lieferungen zu verwalten.

Frachtbrief als Vertragsergänzung

Der Beförderungsvertrag beinhaltet sämtliche erforderliche Daten in Bezug auf die Ware. Dort sind nämlich das Gewicht, Betrag, Informationen über die Ware und deren Absicherung angegeben. Im Vertrag sind sämtliche wichtige Details zu vermerken, um in Ruhe auf die Auftragsausführung warten zu können.
Der Frachtbrief gilt nur als Ergänzung dieses Dokuments. Allerdings ist dieses Dokument auch sehr wichtig. Im Frachtbrief gibt es Informationen über die Belade- und Entladestelle, Gewicht und Kontaktdaten des Ansprechpartners. Sollten Sie keine Erfahrung beim Ausfüllen des Frachtbriefs haben, können Sie immer auf Hinweise seitens des Fahrers zählen und mit seiner Hilfe das Dokument ordnungsgemäß ausfüllen.

Frachtbrief als Nachweis des Vertragsabschlusses

Der Frachtbrief wird in der Regel in vier Exemplaren ausgefertigt. Obwohl es auf den ersten Blick den Anschein hat, dass es viel ist, ist allerdings zu berücksichtigen, dass dieses Dokument als Nachweis des Vertragsabschlusses für jede der Parteien fungiert. Ein Exemplar, die sog. Zweitausfertigung, bleibt beim Auftraggeber. Weitere drei Exemplare sind dem Fahrer auszuhändigen. Das Set besteht aus dem Original, Rückseite und Liste der Sendungen – diese Dokumente werden nacheinander dem Absender und Empfänger ausgehändigt und eines von ihnen bleibt beim Fahrer.
Zunehmend häufiger werden Frachtbriefe in elektronischer Form verwendet.

Frachtbrief und internationale Beförderung

Jeder Sendung außerhalb der Landesgrenze ist der internationale Frachtbrief (CMR) beizufügen. Ohne dieses Dokument hätte der Zolldienst keine Grundlage zur Durchführung entsprechender Kontrolle. Zudem wäre es unmöglich, eine Gebühr vom Wert der Ladung zu erheben. Der Frachtbrief selbst reicht allerdings nicht aus und darüber hinaus ist der Absender verpflichtet, sämtliche erforderliche Dokumente zur Erfüllung der Zollformalitäten beizufügen. Auf dem Dokument muss die Information vermerkt sein, dass der Transport dem Übereinkommen über internationale Warenbeförderung unterliegt. Im Frachtbrief können Regelungen in Bezug auf die Beförderung wie Umschlagverbot, welches der Absender auf sich selbst übernimmt, deklarierter Warenwert, Termin der Beförderungsausführung, Anrechnungsbetrag zum Beziehen bei der Übergabe der Ware, Kosten, Anweisung des Absenders für den Beförderer hinsichtlich der Warenabsicherung enthalten sein.

Änderungen im Frachtbrief

Bei Vornahme von Änderungen im Frachtbrief ist außergewöhnliche Vorsicht walten zu lassen. Zu Beginn kann der Fahrer als Person ausgeschlossen werden, der jegliche Änderungen im Frachtbrief vornimmt. In manchen Ländern kann dies als Verbrechen und zumindest als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Eine derartige Praxis schützt die Waren vor Diebstahl. Der Fahrer könnte nämlich die Befugnis zur Modifizierung des CMR-Frachtbriefes dazu nutzen, Warenmängel im Frachtbrief zu vermerken. Man könnte sagen, dass der Frachtbrief geradezu ein Heiligtum im Transport ist. Änderungen können zwar vorgenommen werden, aber nur durch den Verlader oder Empfänger und nur dann, wenn der tatsächliche Zustand von dem abweicht, was im Frachtbrief enthalten ist. Der CMR-Frachtbrief gilt als Bestätigung des Beladungszustands in allen Transportphasen und ist deshalb so wichtig.

CMR: Alles in Einem

Unzertrennlicher Bestandteil der Organisation des nationalen und internationalen Transports ist der CMR-Frachtbrief. Dieser Frachtbrief bestätigt, dass die Spedition die Ware gemäß vertraglichen Vereinbarungen angeliefert hat. Der Auftraggeber, Empfänger und Fahrer geben ihre Unterschriften zur Bestätigung des Warenzustands auf dem Frachtbrief ab. Ohne entsprechende Unterschriften ist die Warenkontrolle kaum möglich. Bei Unstimmigkeiten hat der Fahrer unverzüglich den Spediteur zu benachrichtigen. Sollte dies nicht erfolgen, werden der Spediteur und Kunde über die Mängel erst dann erfahren, sobald der Fahrer das Dokument aushändigt. Dann kann eine Reparatur nicht mehr möglich sein.

Empfehlenswert ist, dass sich jede der Parteien damit vertraut macht, was der CMR-Frachtbrief ist. Wofür dieser gilt und welchen Regelungen er unterliegt. Ein Dokument, welches so viele Funktionen erfüllt und von Hand zu Hand überreicht wird, muss sehr präzise geregelt sein. Anderenfalls könnten ausbleibende Regelungen zu Manipulationen in Bezug auf den Warenzustand und zum Diebstahl führen. Eine gute Speditionsfirma macht die Fahrer darauf aufmerksam, die CMR-Frachtbriefe genau zu überprüfen.