Die ersten Spediteure tauchten im 16. Jahrhundert in Europa auf und befassten sich mit dem Pferdelandtransport. Später erweiterten sie im Gleichschritt mit der Entwicklung des Seehandels die eigene Tätigkeit und befassten sich auch mit der Organisation und Beaufsichtigung des Transports. Allerdings wird die deutlichste Entwicklung des Speditionsgeschäfts im 19. Jahrhundert verzeichnet, als der Eisenbahn enorme Bedeutung zukam. Gefolgt von weiterem Fortschritt und Entwicklung der Transportmöglichkeiten wurde die Rolle der Spediteure zunehmend wichtiger und ihr Aufgabenbereich wurde erweitert. Wie sieht heutzutage die Arbeit der Spediteure aus und welche Funktionen üben Landtransportspediteure aus?

Spedition

Um genau zu erklären, womit sich ein Spediteur befasst, muss mit einer kurzen Erläuterung des Begriffs „Spedition” begonnen werden. Dahinter verbirgt sich jegliche Gewerbetätigkeit im Bereich der Organisation von Transporten im Auftrag von juristischen oder natürlichen Personen. Diese Tätigkeiten erfolgen mit Hilfe entsprechender Transportmittel und Transportinfrastruktur. Die Spedition ist auch eng mit zahlreichen zusätzlichen Tätigkeiten verbunden, die sich nach dem Auftragstyp richten. Daher ist die Spedition für die Verwaltung der gesamten Transportlogistik verantwortlich.

Auf dem polnischen und ausländischen Markt sind sehr häufig Firmen tätig, die sich mit dem Speditionsgeschäft befassen. Es gibt aber immer mehr Speditionsfirmen, die auch eigene Transportmittel, Lagerfläche und Umschlagterminals besitzen.

In Europa werden durchschnittlich 50 – 60 % der Ladungen mit Fahrzeugen transportiert. In Polen werden sage und schreibe 83 % der Ladungen auf diese Weise transportiert. Daher agiert die Spedition meistens im nationalen und internationalen Straßentransport. Unternehmen, die sich mit der Spedition und Straßentransport befassen, beschränken sich in der Regel nicht auf die Abwicklung nur einer Fahrtrichtung. Sie können sich hingegen auf beispielsweise skandinavische Länder, Westeuropa oder Asien spezialisieren oder ihre Geschäfte nur in Polen betreiben.

Wer ist ein Spediteur?

Kurz gefasst kann festgehalten werden, dass ein Spediteur heutzutage als Organisator des gesamten Transportprozesses fungiert. Infolge wesentlicher Veränderungen in den letzten Jahren auf dem Markt für Speditionsdienste kommt der Rolle und den Funktionen von Spediteur eine weitere Bedeutung zu. Die Prozesse des nationalen und internationalen Straßentransports werden immer hochentwickelter und komplizierter. Immer neuere Koordinierungssysteme und rechtliche Anforderungen erfordern vom Spediteur ständiges Anheben von Qualifikationen und Erweiterung der eigenen Fachkenntnisse.

Wer kann ein Spediteur sein?

Spediteur im Straßentransport kann jeder sein, der über ein Basiswissen in dieser Hinsicht verfügt. Eine derartige Person muss über Erfahrung verfügen, wobei sie sich auf eine mehrmonatige Schulung einstellen. Sie muss sich auch dessen bewusst sein, dass man die erforderlichen Fähigkeiten in diesem Bereich nach ca. einem Praxisjahr erreicht. Ausschlaggebend für einen Spediteuranwärter sind Fremdsprachkenntnisse wie Englisch oder Deutsch. Befasst sich ein Unternehmen mit der Spedition nach Osteuropa, so wird die russische Sprache mit Sicherheit behilflich sein. Der Spediteur muss über gute räumliche Vorstellungskraft, Scharfsinnigkeit, schnelle Orientierung, Assoziationsfähigkeit sowie Aufmerksamkeitsteilung verfügen. Zudem sind solche Eigenschaften wie Genauigkeit, Beherrschung und hohe Verantwortung für die anvertrauten Aufgaben in der täglichen Arbeit des Spediteurs unerlässlich. Diese Person kann als Straßentransport-Manager bezeichnet werden und deshalb sind organisatorische Fähigkeiten und schnelles Treffen von Entscheidungen sind so wichtig.

Eine Person, die als Spediteur arbeiten wird, muss auf die notwendige Zusammenarbeit mit vielen Menschen, häufig unter Zeitdruck, vorbereitet sein. In einer derartigen Arbeit sind der Aufbau fester Kundenbeziehungen und das Zurechtkommen mit enormem Stress notwendig. Es kommt vor, dass ein Spediteur rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss. Obwohl die Arbeit als Spediteur sehr anstrengend ist, bringt sie auch sehr viele positive Gefühle mit sich. Das termingerechte Ausführen von Aufgaben und Erfolge beim Abschluss von Transportaufträgen bringen große Zufriedenheit und ermutigen zum Herangehen an weitere Herausforderungen.

Funktionen eines Spediteurs

Zum Aufgabenbereich des Spediteurs im Straßentransport zählen beratende und dokumentarische Funktionen. Dies bedeutet, dass vor dem Abschluss und während der Erstellung eines Vertrags über die Erbringung von Dienstleistungen der Spediteur mit dem Auftraggeber zusammenarbeitet wie auch die erforderlichen Verträge und Dokumente vorbereitet. Zu seinen Aufgaben gehören auch die Organisation des Straßentransports. Falls es notwendig ist, eine derartige Dienstleistungen außerhalb der jeweiligen Firma in Auftrag zu stellen. Besitzt das Unternehmen hingegen eigene Beförderer, so führt der Spediteur die Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Verbringung von Ladungen aus. Er ist kein Fahrer von Lieferwagen, sondern organisiert und beaufsichtigt diesen gesamten Prozess. Der Spediteur, der den jeweiligen Auftrag ausführt, muss auch die Kosten aller Operationen abrechnen.

Es ist zu bedenken, dass der Spediteur kein direkter Beförderer ist. Er organisiert den Transportvorgang und vermittelt daher zwischen dem Auftraggeber und den Transportunternehmen, die keine Beförderer von Waren sind. Die Nachfrage nach Speditionsdiensten wachsen kontinuierlich. Dies ist in erster alle Linie auf die Zusammenlegung der meisten europäischen Gebiete in einen „Wirtschaftskörper” und auf die dynamische Wirtschaftsentwicklung zurückzuführen. Eine derartige globale Wirtschaft stellt und wird künftig Spediteuren zunehmend neuere Herausforderungen stellen. Um ein Spediteur zu werden, benötigt man keine langjährigen Erfahrungen. Zur Aufnahme einer derartigen Arbeit genügt das Willen und die Bereitschaft zum Lernen und zur Aufnahme neuer Herausforderungen.